Interview mit Andreia Almeida, Leitung Personal und Administration

Montag, 2. September 2024 Unternehmen

Andreia Almeida lenkt seit 2018 die personellen Geschicke der Tocco AG. «Ich gebe alles, um Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen und das gibt mir wiederum sehr viel», so Andreia Almeida. Wie sie Personal für Tocco auswählt und selbst zu ihrem Beruf und ihrer Berufung gefunden hat, hier im Interview.

Andreia Almeida
Andreia Almeida, Leitung Personal und Administration der Tocco AG.

Du leitest den Bereich Personal und Administration. Reden wir zuerst über den Bereich Personal. Wie hast du gemerkt, dass dich dieser Bereich besonders interessiert?

Mir war schon früh klar, dass ich Menschen in irgendeiner Form unterstützen möchte. Ich sehe eine Sinnhaftigkeit darin, mit dem was ich tue, die Lebensqualität Einzelner und somit ein bisschen auch der Gesellschaft als Ganzes zu steigern. Das motiviert mich. Ich habe mich gefragt, wo ich mit meinen Interessen und meinen Kompetenzen möglichst viel Positives bewirken kann. Dann war mir klar – bei der Arbeit. Wir alle verbringen viel Zeit mit und in unserem Beruf. Wenn ich Menschen dabei unterstützen kann, eine passende Stelle zu finden, ist befriedigend für beide Seiten und kann auch ein Unternehmen entscheidend stärken, was wiederum positiv für die Gesellschaft ist. So entschloss ich mich, eine Stelle im Bereich Personal anzunehmen. Hier kann ich Menschen im wichtigen Moment der Berufswahl beraten und begleiten und so positiv zu ihrer Entwicklung beitragen. Ausserdem geniesse ich den Austausch mit Menschen einfach sehr.

Du hast dich auch selbst bei Tocco beworben. Erinnerst du dich an diesen Tag und welche Augenblicke sind dir geblieben?

Rückblickend ist es eher so, als hätte die Stelle mich gesucht. Bei Tocco habe ich mich sofort wohl gefühlt und kann das tun, was mich am Beruf so motiviert – mit und für Menschen arbeiten. Ich erinnere mich, dass ich damals eher zufällig auf das Stellenangebot gestossen bin und ich am Unternehmensnamen «Tocco» hängen geblieben bin. Also bin ich auf die Unternehmenswebsite gegangen, wo der Name tatsächlich genauer erklärt wird: «’Toccare’ ist ein Tätigkeitswort aus dem Italienischen. Es bedeutet «berühren, beeindrucken». Tocco bedeutet entsprechend übersetzt: ‘Ich berühre, ich beeindrucke’». Das hat mich auf emotionaler Ebene angesprochen. Als ich dann noch das Video des Innovation Days mit dem Pinguin gesehen habe, war ich erobert. Ein Unternehmen mit Humor, das gefällt mir. Dass der Pinguin Tux heisst, habe ich später erfahren, von der IT-Branche hatte ich bisher ehrlichgesagt keine Ahnung. Diese Menschen will ich kennen lernen, dachte ich mir und hab mich umgehend beworben. Die interessanten Vorstellungsgespräche schlussendlich haben meinen positiven Eindruck bestätigt.

Jetzt gestaltest du den Bewerbungsprozess selbst. Worauf legst du besonderen Wert?

Schlussendlich arbeiten wir alle mit Menschen zusammen. Menschen haben Kompetenzen, aber auch Charaktere und Motivationen. Zwei Sachen sind mir vor allem wichtig: Identifikation und Transparenz. Wir sind intrinistisch motiviert, mit unseren Kompetenzen Kunden die beste Lösung anzubieten und sind stolz darauf, den für die Gesellschaft wichtigen Bildungssektor, sowie NGOs, Verbände und soziale Institutionen unterstützen zu können. Mit diesem Auftrag identifizieren wir uns. Menschen, die für Tocco arbeiten, sollen sich auch mit dieser Aufgabe identifizieren und das grosse Ganze sehen. So etabliert sich auch eine Arbeits- und Produktqualität, die das Unternehmen erfolgreich, und die Arbeit «lässig» machen. Transparenz und Offenheit ist für mich im Bewerbungsprozess wichtig. Schlussendlich trifft man mit der Stellen- und Mitarbeitendenwahl eine Entscheidung die beider Parteien Alltag und Erfolg massgeblich beeinflussen können. Weiter achte ich darauf, wie die Kandidatin oder der Kandidat das bestehende Team ergänzt. Für sich genommen kann ein Mensch passend sein, aber wir suchen jemanden mit anderen Charakteristika.

Und worauf achtest du bei den Kandidatinnen und Kandidaten?

Ich schätze es sehr, wenn auch Kandidatinnen und Kandidaten Transparenz leben. Beide Parteien wissen, dass sie sich gut verkaufen müssen. Aber schlussendlich müssen die gegenseitigen Erwartungen und Anforderungen erfüllt werden, damit es zu einer zufriedenstellenden und erfolgreichen Zusammenarbeit kommt.

Ein Tipp für Bewerbende? Was wirkt positiv auf dich und was gilt es zu vermeiden?

Mein Tipp: lesen. Die Website des Unternehmens. Was macht das Unternehmen genau, in welcher Branche bewegt es sich, was macht es anders als andere. Kann ich mir, wie zum Beispiel bei Tocco, vorstellen, für ein Produkt zu arbeiten und nicht für mehrere. Bin ich bereit, eine sehr umfangreiche Software zu erlernen. Wie würde mein Alltag aussehen. Kann ich «Ja» sagen zu den Werten? Passt die Unternehmensgrösse und die Branche zu meinen Karriereplänen? Was bei mir persönlich nie gut ankommt und auch überhaupt nicht in unsere Unternehmenskultur passt – Arroganz und Selbstüberschätzung. Kompetenz, ein freundlicher Umgang und Durchhaltewillen sehen ich viel lieber.

Du leitest auch die Administration. Und das in einem Unternehmen, das selbst Software für Administration entwickelt. Arbeitest du selbst mit Tocco und welche Funktionen sind für dich besonders praktisch?

Ja, die Administration arbeitet sehr intensiv mit Tocco, unserem eigenen Produkt. Das muss auch der Anspruch sein. So sind wir konstant auch im «Testing» und erleben die Arbeit unseres Teams aus Kundensicht. Und wir geniessen entscheidende Vorteile, genauso wie unsere Kunden – alle Prozesse werden mit einer Lösung an einem Ort administriert.

Deine aktuell grösste Herausforderung bei Tocco?

Wir sind eine KMU die von der Entwicklung bis zur Integration alles im Hause erledigt. Dies bedeutet viele Schnittstellen, Erwartungen und Anforderungen. Als zentrale Dienststelle müssen wir flexibel und weitsichtig bleiben. Und wer die IT-Branche kennt, weiss – passende Talente zu finden ist und bleibt eine Herausforderung. Aber diese nehme ich sehr gerne an und ich freue mich sehr über das aktuell tolle Team. Übrigens warten wir bei Tocco nicht nur, dass uns neue Talente finden, wir selbst bilden diese schon seit Jahren als Lehrbetrieb aus und stellen immer wieder Praktikanten nach ihrer Ausbildung fest an.

Welche Ziele hast du dir gesetzt und welche schon erreicht?

Als zentrale Dienststelle möchte ich unseren Abteilungen die Schnittstellen als Unterstützung bieten, die sie benötigen – Durch Bedürfnisabklärung, klare Definition von Aufgaben und Zuständigkeiten. Damit wir dies anbieten können benötigt es die nötigen Prozesse und Abläufe. Unser Ziel ist es die Prozesse und Zusammenarbeit in eine effiziente Richtung zu treiben und zu etablieren.

Tocco hat neulich neue Werte für sich definiert. Welcher Wert liegt dir besonders am Herzen und wie trägst du allgemein dazu bei, dass die Werte gelebt werden?

Ich kann mich mit allen Werten identifizieren, aber wenn ich zwei wählen müsste, währen es Sinnhaftigkeit und Kommunikation. Ich versuche meinem Gegenüber immer offen und transparent gegenüber zu treten. Der Mensch ist so interessant mit allen seinen Facetten. Es ist so bereichernd, wenn man nach einem anstrengenden Tag zurückblickt und die Sicherheit hat, etwas Gutes für Mitmenschen und auf diese Art für die Gesellschaft geleistet zu haben, sei es Arbeitsgemeinschaft, Familiengemeinschaft oder die Allgemeinheit.

Was bedeutet Erfolg für dich?

Erfolg bedeutet für mich, dass ich als Mensch wachsen kann. Ich möchte offen sein und bleiben, meine Familie glücklich machen und im Beruf erfolgreich arbeiten.

Wie bleibst du in der Balance? Mit Personal, Administration und auch Aufgaben im buchhalterischen Bereich laufen viele Fäden bei dir zusammen.

Da kommt tatsächlich vieles zusammen. Es wird einfacher, wenn es nicht gleichzeitig zusammenkommt. Darum ist Flexibilität mein grösster Freund. Und – sich bewusst für eine Aufgabe zu entscheiden, hilft mir sehr. In Portugal gibt es ein Sprichwort, das ich für mich als Mantra entdeckt habe: «Quem corre por gosto não cansa», zu Deutsch: «Wer aus Vergnügen rennt, wird niemals müde».

Es ist Feierabend. Wo tankst du Energie?

Ich habe viele Tankstellen. Ich koche gerne mit der Familie, treffe Freunde zum Abendessen, finde neue Energie bei einer Reiki-Sitzung oder einem Spaziergang in der Natur. Und ja, manchmal lasse ich mich einfach auf die Couch fallen und geniesse einen Film oder lese ein Buch.

Besten Dank für das Interview.

Andreia Almeida auf LinkedIn.

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