Interview mit Geschäftsleitungs-Mitglied und Mitinhaber Maurice Zubler
Der Leiter Verkauf & Beratung über Motivation, Innovation und den wichtigsten Entscheid seiner Karriere.
Maurice Zubler, Geschäftsleitungs-Mitglied und Mitinhaber der Tocco AG.
Hallo Maurice. Wie geht es dir?
Danke der Nachfrage, ich fühle mich körperlich und geistig fit und motiviert für meine herausfordernde Tätigkeit.
Worauf freust du dich, wenn du morgens an den Arbeitsplatz kommst? Was motiviert dich?
Ich bin intrinsisch motiviert und vom Wunsch angetrieben, für unsere Kunden eine hervorragende und nachhaltige Lösung und unseren Mitarbeitern eine interessante und sinnvolle Arbeit zu bieten.
Du bist als Leiter «Verkauf & Beratung» für Neukundengewinnung zuständig. Wie gelingt dir das?
Unsere Kunden schätzen, dass wir ein verlässlicher Partner ohne Allüren sind. Neukunden schätzen, dass wir sehr sorgfältig vorgehen und Ihre Anforderungen ernst nehmen. Eine ERP-Einführung ist in der Regel ein grosses und kostspieliges Unterfangen und so muss man die Erwartungen in jeder Phase einer Evaluation oder auch in einer bestehenden Kundenbeziehung immer wieder neu bestimmen. Wichtig ist: Gut zuhören und mit Erfahrung, Pragmatismus und Kreativität beraten.
Was bedeutet Erfolg für dich als Mensch und als GL-Mitglied der Tocco AG?
Erfolg misst sich für mich aus Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeitenden. Die Kunden macht ein Projektziel glücklich, das in Zeit- und Kostenrahmen erfüllt oder gar übererfüllt wurde. Mitarbeitende sind Individuen und werden gerne gelobt und geschätzt. Ich versuche in diesem Sinne erfolgreich zu sein. Und wenn am Schluss des Jahres mehr als eine schwarze Null übrig ist, bin ich auch nicht traurig.
Dein grösster Erfolg für Tocco? Und wo wärst du gerne anders abgebogen?
Tocco hat sich in den letzten Jahren als wichtiger Anbieter und bekannte Marke für Bildungs- und NPO-Lösungen etabliert. Ausserdem können wir mit der Software seit rund 20 Jahren als KMU technologisch vorne mitmischen und dabei möglichst wenig technische Schulden mitzuschleppen.
Wie erlebst du die Entwicklung der Branche seit den Gründerjahren?
Der Innovationsgeist und die Kreativität der Tech-Branche gefällt mir grundsätzlich. Neue Entwicklungen helfen, Lösungen und das Kundenerlebnis konstant zu verbessern. Der Innovationsdruck führt dazu, dass die Technologie- und insbesondere die Software-Branche sich alle 2-3 Jahre neu erfinden muss. Hier spüren wir oft, dass das rasante Entwicklungstempo kundenseitig zu Unsicherheiten führen kann. Hier liegt aber auch unser Vorteil – die Schere zwischen Profis und Laien geht immer weiter auf. Am Ende des Tages danken uns die Kunden für eine pragmatische und professionelle Expertise.
Tocco arbeitet seit Bestehen in Zürich. Zufrieden mit dem Wirtschaftsstandort? Was funktioniert, was ist nicht optimal?
Wir finden hier theoretisch viele gut ausgebildete Fachkräfte, was wir sehr schätzen. Die Attraktivität des Standortes bringt aber auch grosse Konkurrenz im Rennen um Mitarbeitende, die anspruchsvolle Jobs mit Verantwortung übernehmen wollen. Als KMU setzen wir seit je her auf den Schweizer Arbeitsmarkt und haben uns immer gegen Near- und Offshore-Entwicklungs- und Projektteams ausgesprochen. Wenn man auf den Schweizer Arbeitsmarkt setzt, so muss man seinen Weg beim Recruiting finden. Was aber sehr offensichtlich ist, dass sich die Aufwände für Rekrutierung und Selektion stark erhöht haben.
Die wichtigste Entscheidung in deiner Karriere?
Die wichtigste Entscheidung war zu Beginn der Nullerjahre. Es war der Entscheid, nicht mehr Projekt-, sondern Produktbezogen zu arbeiten. Wir erkannten als einer der ersten ERP-Anbieter die Möglichkeiten des Internets und setzten sehr früh voll auf die Entwicklung einer cloudbasierten Lösung im Umfeld von Java und Open Source. Wichtig war auch der Entscheid, diese Lösung der Bildungsbranche und den NPOs auf den Leib zu schneidern. Von diesen Entscheiden profitieren wir und die Kunden noch heute – dank über 20 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Branchenlösungen.
Deine wichtigste Regel für die Arbeit?
Motivation und Begeisterung leben und Vorbild sein. Man muss jeden Tag und jedes Projekt aktiv angehen, mit positiver Energie Lösungen anbieten und nicht verzagen, wenn einmal etwas nicht nach Plan läuft. Im Gegenteil, genau dort kann man gewinnen, wenn man will. Ich bin überzeugt, dass Motivation und Begeisterung sehr viel auslösen können, sei es bei den Mitarbeitenden, aber auch bei den Kunden. Es kostet nichts und trägt schlussendlich zu einem positiven Arbeitserlebnis und Unternehmenserfolg bei.
Was machen für dich gute Mitarbeitende aus?
Die Motivation ist auch hier zentrales Thema. Ich freue mich über Mitarbeitende, die gestalten wollen. Probleme erkennen ist gut, passende Lösungen dazu präsentieren ist besser. Dies schliesst an den nächsten Punkt an – mitdenken und Verantwortung übernehmen. Wir arbeiten mit Prozessen und Aufgaben, aber nur Befehlsempfänger sein genügt nicht. Gerade bei einer so umfangreichen Software-Applikation wie Tocco. Als Team-Qualitäten wünsche ich mir loyale, kollegiale Mitarbeitende, die bereit sind, Tocco über Jahre täglich besser zu machen. Sich an einer grossen Geschichte zu beteiligen und mitzuwirken, ist eine befriedigende Sache.
Die aktuell grössten Herausforderungen?
Unser Produkt in einem sich rasant entwickelnden Umfeld aktuell zu halten und Kunden langfristig wertvoll zu beraten. Grosse Projekte sind herausfordernd und erhöhen die Anforderungen an die Konzeption, Projektleitung und Integration enorm. Das ist fordernd, aber genau hier zeigt sich unsere Qualität, indem wir auch die grossen Projekte serös und mit viel Ausdauer meistern.
Es ist Feierabend. Wo tankst du Energie?
In meiner Freizeit suche ich die Bewegung, den sozialen Austausch und das Musische. Gerne treffe ich mich mit meiner Familie oder Freunden zum Kochen, Essen und Beisammensein. Oder man trifft mich beim Joggen im Wald, beim Yoga oder beim Musizieren.
«Sich an einer grossen Geschichte zu beteiligen und mitzuwirken, ist eine befriedigende Sache» – Maurice Zubler.